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Winter gibt es überall, wenn auch in verschiedenen Formen. Doch wohl kaum in einer anderen Stadt ist das Leben in den kalten Jahreszeiten so anders im Vergleich zu den wärmeren. Berlin wird im Winter ist ähnlich wie die Bäume an den Straßenrändern oder Parks leblos und blass. Vor 2 Monaten hat man noch den den letzten Sonnenplatz am See gesucht und plötzlich sitzen die gleichen Leute um 19 Uhr an einem Samstag zu Hause und trinken Tee während es draußen von Tag zu Tag grauer wird. Das Leben vor Cafés und Bars ist wie ausgelöscht und man fragt sich wo die mittlerweile fast 4 Millionen Menschen Berlins hin sind. In der Vergangenheit bin ich im Winter ausnahmslos in ein Loch gefallen. Und am Boden des Loches findet sich eine Mischung aus Trauer und Langeweile und mittendrin saß ich. Jahr für Jahr, doch warum? So grau und kalt Berlin im Winter sein mag, vielleicht genießen wir ihn alle mehr wenn wir uns mit der Idee, langsamer und behüteter zu leben anfreunden. Statt den Tage langen und belanglosen Besäufnissen setzen wir uns mit unseren engsten Freunden zusammen und machen die Dinge wofür das Wetter zu gut wäre im Sommer. Von Dinner Parties zu Theaterbesuchen oder einfach einer Tasse Kaffee in einem überteuerten Prenzlauer Berger Café, vielleicht versuchen wir alle nicht in der Trauer des Winters zu versacken sondern den Winter mindestens genauso schön wenn auch anders zu gestalten als den Sommer. Ich hasse Berlin im Winter aber auch der Winter hat Liebe verdient. 

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